Nachschlagewerk
Dieses Nachschlagewerk alphabetisch gegliedert.
Du kannst es komplett durchlesen oder einfach darin nachlesen,
wenn Du beim Nähen an eine knifflige Stelle gelangst.
Bügle die Nahtzugaben wenn möglich auseinander, dann liegen sie schön flach.
Bei Overlocknähten oder Nahtzugaben, die Du zusammen versäubert hast, bügle die
Nahtzugaben Richtung Rückenteil oder Richtung hintere Mitte.
Sobald man eine gerundete Rockkante in die Hand genommen hat, verzieht sich die Kante etwas und sie wird gefühlt länger. Der verstärkte Bund dagegen hält seine Länge optimal. Daher halten wir die Rockkante beim Annähen etwas ein. Das bedeutet, dass wir den weiter gewordenen Stoff wieder zusammenschieben ohne dass Fältchen entstehen. Stecke den Bund rechts auf rechts auf den Rock und achte dabei darauf, dass die Markierung auf die Seitennaht trifft. Du kannst die Strecken von Bund und Rock jeweils noch halbieren und vierteln und die jeweiligen Markierungen aufeinander stecken. So verteilst Du die Einhalteweite gleichmässig. Du kannst die Kante vor dem Nähen auch etwas andämpfen, dann zieht sich der Stoff auch etwas zusammen. Ansonsten achtest Du beim Annähen darauf, dass der Rock an der Nahtlinie glatt liegt und etwas überschüssiger Stoff zusammengeschoben wird.
Das Durchheften eignet sich besonders bei Markierungen mitten im Stoff, wie beispielsweise Taschenmarkierungen oder damit Du weisst, wo der Schalkragenbeleg endet. Nimm dazu einen Kontrastfaden doppelt und nähe locker durch beide Stofflagen. Ziehe den Faden richtig locker und schneide zwischen den Stofflagen durch.
Bund, Passe, Beleg oder Saum werden mit einer Einlage verstärkt, die zum Stoff passt. Es gibt für dehnbare Stoffe bi-elastische Einlage, zum Beispiel Vlieseline H609 oder stabilere Einlage für einen Formbund, wie eine H250. Schneide hierfür das Schnitteil ohne Nahtzugabe
aus der Einlage zu und Bügle die Einlage vor dem Nähen gemäss den Herstellerangaben auf.
Der Fadenlauf bezeichnet bei Webware standardmässig den Kettfadenlauf. Die Kettfäden sind im Webrahmen die Fäden, die eingespannt werden, der Schussfaden ist der, der durchgefädelt, oder eben durchgeschossen wird.
Im schrägen Fadenlauf ist Webware generell dehnbarer und fällt schöner. Daher schneidet man z.B. weite Röcke oder Teile mit Wasserfallausschnitt gerne im schrägen Fadenlauf zu. Der schräge Fadenlauf ist im 45°-Winkel zum normalen Fadenlauf.
In diesem Video von @einfach nähen findest Du detaillierte Informationen zum Fadenlauf.
Beim Cardigan mit gerundeten Saumecken gibt es ein paar Tricks und Kniffe, die zu einem schönen Endergebnis führen.
Im Schnitt ist unterhalb der Tasche ein Strich, der Dir anzeigt, wie weit die Blende nach innen geht. Verlängere diesen Strich nach unten.
Schneide nun die Schnitteile aus Stoff zu. Zur besseren Veranschaulichung sind die nächsten Schritte mit Papier erklärt. Du fertigst die Schritte aber selbstverständlich mit Stoff.
Schneide im Vorderteil die Ecke bis knapp vor der genähten Naht schräg ein.
Wende Dein Teil nun, sodass rechts aussen liegt. Du kannst nun die eingeschnittene Ecke vom Saum 2x einschlagen und auf den Beleg stecken. Alternativ kannst Du den Saum auch an der eingeschnittenen Ecke hochklappen und zwischen Beleg und Vorderteil schieben.
Bei beiden Varianten nähst Du den Saum automatisch mit, wenn Du den Beleg fest steppst.
Beim gerundeten Saum ist es aufgrund der Geometrie so, dass Du beim Hochstecken an der Schnittkante mehr Stoff hast als an der Saumkante. Dadurch kann sich die Schnittkante unschön wellen. Wichtig ist hier, dass Du den Saum in kurzen Abständen absteckst und die Wellen von der Saumkante her glatt bügelst.
Weitere Informationen findest Du in diesem Anleitungsvideo von @pattydoo.
Rechne Gesässumfang minus Taillenumfang. Was übrig bleibt, ist der Gesässausfall. Ist dieser grösser als 15 cm bei Webware oder 30 cm bei Jersey, solltest du beim Rock einen Reissverschluss einarbeiten.
Einfache Grundregel: Je höher der Bund, desto besser sitzt der Rock mit Reissverschluss. Als Beispiel: Wenn deine Taille 60 cm misst und dein Gesäss 100 cm, wäre der Gesässausfall 40 cm und ein Reissverschluss auch bei Jersey sehr sinnvoll
Du kannst Jersey generell mit der Overlock oder bei einer normalen Nähmaschine mit Zickzack-/Stretchstich nähen. Achte beim Nähen darauf, dass du die Stoffkanten nicht aus Versehen ziehst und dabei dehnst, das ergibt wellige Nähte. Du kannst die Schnittteile vorher versäubern, musst es aber nicht. Bei Single-Jersey ist versäubern sinnvoll, damit sich die Nähte nicht einrollen, bei fransigen Stoffen empfiehlt es sich unbedingt zu versäubern. Bei einer normalen Nähmaschine solltest du eine Jerseynadel verwenden, die verhindert Löcher oder Fehlstiche beim Nähen.
Der nahtverdeckte Reissverschluss wird sowohl beim High Waist Rock mit Bund als auch beim Passenrock verwendet. Das Vorgehen ist bei beiden Varianten das selbe:
Das Video von Bernina International AG veranschaulicht diese Schritte sehr schön.
Wir empfehlen 1 cm Nahtzugaben und 2 cm - 4 cm Saum.
Wenn du mit der Overlock nähst, kannst du auch als Nahtzugabe die Breite von deinem Füsschen nehmen,
das sind meist 7 oder 8 mm.
Die Nahtzugabe wird im Schnittmuster durch die durchgezogene Linie dargestellt.
Um die Länge des Reissverschlusses nach Deinen Massen zu bestimmen, berechnest Du Gesässumfang minus Taillenumfang.
Sind beispielsweise Taillenumfang 80 cm und Gesässumfang 97 cm, so beträgt die Länge des Reissverschlusses 17 cm.
Mach den Reissverschluss lieber noch ein paar cm länger, dann ist das An- und Ausziehen einfacher.
Wenn deine Seiten- oder Ärmelnaht auf Grund deiner Masse etwas schräger ist, solltest du die Saumzugabe spiegeln, damit es beim Hochnähen nicht ziept.
Als Erstes zeichnest Du die gespiegelte Saumkante an.
Dazu legst Du das Geodreieck mit der Mittelmarkierung genau auf die Nahtlinie (rosa Stift) und schiebst es so hin, dass sich die Geodreickkante bei 4 cm mit der vorhandenen Nahtzugabenmarkierung (gelber Stift) an der Seitennaht schneidet. Trage auf dieser Höhe den Punkt nach unten auf die Saumlinie ab (blauer Stift).
Verbinde diesen Punkt mit der Nahtzugabe. Et voilà, Du hast gespiegelte Saumecken.
Bei Stoffen unterscheidet man zwischen gewebter und gestrickter (oder gewirkter) Ware. Gestrickte Ware wird im Hobbybereich gern als Jersey bezeichnet, was wir hier einfach übernehmen.
Jersey
Mit Jersey nähen ist einfacher und trickreicher zugleich.
Einfacher ist es, weil man das Gefühl hat, die Sachen passen leichter und der Stoff verzeiht natürliche Schwankungen des Körpergewichts.
Trickreicher ist es, weil Jersey nicht gleich Jersey ist und unterschiedliche Dehnbarkeiten aufweist, was die Passform entscheidend verändern kann. Zwischen einem Romanit, einem Single-Jersey mit Elasthan oder Bi-Stretch liegen Welten in Bezug auf Griff, Dehnbarkeit und gefühltes Grössenverhalten. Lass Dich davon aber nicht unnötig beeindrucken, es genügt völlig, vorher eine kurze Dehnbarkeitsprobe zu machen:
Bei unseren Jerseyschnitten haben wir eine Dehnbarkeit von 20% angenommen. Du kannst das einfach überprüfen:
Lege an die Tischkante ein Lineal oder fixiere ein Massband. Markiere einen 10 cm-Abstand und dehne den Jersey so, dass der Stoff noch gut aussieht und Drucke nicht verzerrt wirken. Messe die Breite des Jersey in gedehntem Zustand und schon hast Du einen Anhaltspunkt für die Dehnbarkeit.
Lässt sich der Jersey von 10 cm auf 12 cm dehnen, besitzt er 20% Dehnbarkeit.
Webware
Webware ist für Nähanfänger besser geeignet, da sich Webware beim Nähvorgang nicht so verziehen kann und formstabiler bleibt. Allerdings gibt es bei Webware auch Unterschiede, angefangen beim Material, wie Baumwolle, Tencel, Leinen, oder Seide über die Grammatur - also wie schwer der Stoff ist - bis hin zur Webart, das kann beispielsweise eine Leinwand-, Satin- oder Köperbindung sein. Dass der gleiche Schnitt aus einem dünnen Flatterstöffchen anders wirkt als aus einem Denim, kann man sich gut vorstellen. Als Faustregel gilt: Je leichter und dünner der Stoff ist, umso weiter kann der Schnitt sein, da sich der Stoff schön an den Körper schmiegt.
Je fester und stabiler der Stoff ist, desto körpernaher sollte der Schnitt sein.
Damit alles schön an Ort und Stelle bleibt, kann man die Naht untersteppen. Auf diese Weise ist die Steppnaht von Aussen nicht sichtbar:
Hier findest Du eine Video-Anleitung von einfach nähen, falls Du noch weitere Hilfe benötigst.
Wenn du Webware verarbeitest, kannst du die Seitennähte vorab versäubern. Das lässt sich besser verarbeiten und bei Bedarf anpassen. Beim Saum ist es schöner, wenn die die Kante erst versäuberst, wenn die Nahtzugaben der Seitennähte schon gebügelt sind.
Generell können wir Jersey mit der Overlock nähen oder bei einer normalen Nähmaschine einen Zickzackstich, oder einen anderen Stretchstich verwenden. Beim Versäubern immer darauf achten, dass man die Stoffkanten nicht aus Versehen zieht und dabei dehnt. Das gibt wellige Nähte. Man kann die Schnittteile vorher versäubern, muss aber nicht. Bei Single- Jersey ist versäubern sinnvoll, damit sich die Nähte nicht so einrollen. Ansonsten kannst Du getrost aufs Versäubern verzichten
Der Schnitt für den Cardigan kommt mit 3 Längen sowie einer Ärmellos-Variante.
Du kannst jede Ärmelvariante für jede Jackenlänge verwenden.
Die aufgesetzten Taschen kannst du bei der hüftigen und langen Variante aufsetzen. Die Breite der Taschenbeutel richtet sich nach Deinem Umfang, die Länge beträgt 20 cm.
Je nach Figur und persönlichen Vorstellungen kannst Du Dir Deinen Wunschcardigan zusammenstellen.
Zwischen den Längen kannst Du auch variieren und den Cardigan kürzer oder länger machen. Wenn Du einen Strickmantel mit der perfekten Länge hast, miss bei ihm am besten im Rückenteil Deine Wunschlänge und zeichne den Saum parallel zur vorhandenen Saumlinie.
Wichtig ist es, dass Du beim Zuschnitt alle Markierungen übernimmst, auch die vordere und hintere Mitte. Du kannst die Markierungen entweder mit kleinen Knipsen in die Nahtzugabe, mit Stecknadeln, über Anzeichnen mit Schneiderkreide oder über Durchheften übertragen.
Der Schnitt für den Rock ist für Jersey oder Webware konzipiert, mit und ohne Reissverschluss.
Der Rock ist am Saum leicht ausgestellt und kann als High Waist Rock mit Bund oder als Passenrock genäht werden.
An der Seitennaht vom Rock und vom Bund hast Du je eine Linie für Jersey oder Webware.
Der Rock ist vorne und hinten gleich und jeweils im Stoffbruch. Wenn Du den Rock aus Webware zuschneidest, empfehlen wir den Rock für einen besseren Fall im schrägen Fadenlauf zuzuschneiden, also im 45°-Winkel zum normalen Fadenlauf. Die Passe und den Bund schneidest Du im normalen Fadenlauf zu.
Den Rock kannst du knielang, wadenlang oder knöchellang zuschneiden.
Zwischen den Längen kannst du auch variieren und den Rock kürzer oder länger machen. Wenn du einen Rock mit der perfekten Länge schon zu Hause hast, miss bei ihm am besten im Rückteil deine Wunschlänge und zeichne den Saum auf dem Schnittmuster parallel zu einem der vorhandenen Saumlinien.
Der Passenrock sitzt 3 cm unterhalb der Taillenlinie, die Passe ist 9 cm tief.
Der High Waist Rock endet in der Taille und wird dort mit Bund gearbeitet. Dadurch formt er die Taille sehr schön.
Wichtig ist es, dass Du beim Zuschnitt alle Markierungen übernimmst, auch die vordere und hintere Mitte. Du kannst die Markierungen entweder mit kleinen Knipsen in die Nahtzugabe, mit Stecknadeln, über Anzeichnen mit Schneiderkreide oder über Durchheften übertragen.
Der Schnitt für das Shirt kommt mit taillierter oder gerader Seitennaht, mit 3 verschiedenen Ärmellängen sowie 4 Ausschnittvarianten. Den Saum kannst du gerade oder gerundet zuschneiden.
Der Saum ist 3 cm unterhalb der Gesässlinie. Die Gesässlinie ist die Stelle, bei der das breiteste Mass ermittelt wurde. Du kannst die Länge auch gerne auf Dein Wunschmass anpassen. Wenn Du ein Shirt mit der perfekten Länge hast, miss am besten im Rückenteil deine Wunschlänge aus und zeichne den Saum parallel zur vorhandenen Saumlinie. Du kannst den Saum gerundet oder gerade zuschneiden.
Du kannst die taillierte Version wählen oder eine gerade Seitennaht.
Du kannst verschiedene Ärmellängen verwenden:
Beim Ausschnitt hast Du verschiedene Möglichkeiten:
ein sportlichen Rundhals mit Bündchen
ein V-Ausschnitt mit Beleg
ein gerundeten V-Ausschnitt mit Beleg
ein U-Boot-Ausschnitt mit Beleg
Wichtig ist es, dass Du beim Zuschnitt alle Markierungen übernimmst, auch die vordere und hintere Mitte. Du kannst die Markierungen entweder mit kleinen Knipsen in die Nahtzugabe, mit Stecknadeln, über Anzeichnen mit Schneiderkreide oder über Durchheften übertragen.