"Jeder Traum hier fängt mal klein an. Zu Beginn ist jeder damit einsam. Bis die Wirklichkeit beginnt."
- Deine Zeit
Ganz zu Beginn von Nohea war ich geplagt von vielen Selbstzweifeln. Während andere schon an die Idee und an mich glaubten, hatte ich grosse Angst davor, sichtbar zu werden. Bin ich nicht noch zu unerfahren, meine Reichweite zu klein und mein Äusseres zu wenig schön für so ein grosses Projekt?
Als ich diese Zweifel in einer Coaching Session erzähle, meint mein Gegenüber, ich solle mir Frauen anschauen, die in der Öffentlichkeit stehen und sichtbar seien. Mein erster Gedanke: "was für ein doofer Rat, ich habe doch keine Lust, Frauen-Biografien zu wälzen". Selbstverständlich sagt man sowas nicht zu seinem Coach. Also fahre ich so semi zufrieden im Bus nach Hause. Kopfhörer im Ohr, den Blick so richtig zürcherisch aus dem Fenster gerichtet, als zufällig ein Song von Pink abgespielt wird. Bääm! Ich habe Tränen in den Augen und bin tief berührt. Diese Frau steht hin, genau so wie sie ist, mit allen Macken, Fehlern und Eigenarten. Und was löst das in mir aus? Faszination!
Ab diesem Moment mache ich mich auf die Suche nach Frauen, die mit ihren Liedern ins Schwarze treffen. Die Nohea-Playlist ist geboren. Immer wenn mich Zweifel plagen, Nohea einen Tiefschlag erleidet oder ich genug davon habe, Leute um Unterstützung für unsere wemakeit Kampagne anzuschreiben, begebe ich mich in Gesellschaft dieser Frauen und mache mir bewusst, dass ich weder die Erste noch die Letzte bin, die für ihr Herzensprojekt los geht und sowohl innere als auch äussere Hürden zu überwinden hat.
"'Cause every inch of you is perfect from the bottom to the top."
- Meghan Trainor
Mit der Zeit haben sich auch Songs dazu gesellt, die nicht nur ermutigend und hoffnungsvoll sind, sondern auch "negative" Gefühle ausdrücken. Denn ich habe gemerkt, dass auch Wut, Frustration und Antriebslosigkeit mich meinem Ziel näher bringen können. Ich muss nichts verstecken oder den Leuten etwas vorgaukeln. So etwas möchte ich nicht vermitteln. Nohea soll authentisch sein.
Ich werde oft gefragt, wie ich mit der laufenden Kampagne klar komme. Ehrlich gesagt könnten die ersten Tage der Kampagne nicht schöner und auch nicht schlimmer sein. Beides. Gleichzeitig. Dieses Gefühl, wenn Menschen uns unterstützen ist einfach grossartig. Man fühlt sich gesehen, wertgeschätzt und sowas von gut. Gleichzeitig schickt man auch Anfragen um Anfragen heraus, hofft auf eine positive Antwort und wird in sehr vielen Fällen auch einfach ignoriert. Das kratzt so richtig am Ego und man ist regelmässig am Boden zerstört.
"Wenn Du mit dir am Ende bist und Du einfach nicht weiter willst (...) Halt durch, auch wenn Du allein bist. Halt durch, schmeiss jetzt nicht alles hin."
Steh auf wenn Du am Boden bist - Die Toten Hosen
Was sich aber herauskristallisiert hat in den vergangenen Wochen, ist eine Unabhängigkeit von diesen Umständen. Ich würde lügen, wenn ich hier schreiben würde, dass ich nicht mehrmals täglich den Stand der Kampagne checke und dann entweder einen Freudentanz mache oder ziemlich enttäuscht "ach mennoooo" rufe. Danach fokussiere ich mich aber wieder darauf, wie viel wir schon erreicht haben und was wir noch erreichen werden. Alleine dadurch, dass wir es gewagt haben, mit unserer Idee sichtbar zu werden und uns zu zeigen, haben wir mehr gelernt und erreicht als jemals zuvor. Und so langsam aber sicher setzt sich in mir der Glaube daran fest, dass wir unser Ziel erreichen und schon sehr bald mit Nohea durchstarten werden. Denn um es mit den Worten von "Meine Zeit" zu sagen: "die Guten Gewinnen"
Hier kommen also meine drei Learnings aus dieser turbulenten Crowdfunding Zeit:
- Man muss nicht perfekt sein, um eine Stimme zu haben und mit seinen Ideen gesehen zu werden
- Auch Gefühle, die unangenehm sind, dürfen beachtet und zelebriert werden. Sie sind wichtige Bestandteile auf dem Weg zum Ziel
- "Die Guten gewinnen. Wie in all unseren Lieblingsfilmen" - Meine Zeit
Hast Du Lust bekommen, dir die ganze Nohea Playlist anzuhören? Voilà: